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Heinrich Dinkelacker gründete 1879 im schwäbischen Sindelfingen seine Schuhfabrik.
Sein Enkel Burkhard Dinkelacker führt die Firma bis 2004. Mangels Nachfolger in der Familie will er zu diesem Zeitpunkt die Firma schließen. Die drei jetzigen Gesellschafter (Norbert Lehmann, Wendelin Wiedeking und Anton Hunger), alle seit Jahrzehnten treue Dinkelacker-Träger, übernehmen die Firma. 2005 erfolgt der Umzug von Sindelfingen nach Bietigheim-Bissingen. Die Produktion der handgefertigten Schuhe befindet sich in einem Budapester Vorort.
Im Budapester Vorort Budafok stellen 30 Schuhmacher und Schuhmacherinnen täglich zwischen 30 und 40 Paar Schuhe her. Die Fertigung erfolgt nach alter Budapester Handwerkstradition.
Die Oberteile der Schuhe, die Schäfte, werden von Hand über den Leisten gezogen und mit so genannten Zwickstiften angeheftet. Anschließend werden sie sorgfältig zusammen mit dem Rahmen an die Brandsohle angenäht. Unter die Innensohle kommt eine Schicht Kork, die stoßdämpfend wirkt, und sich nach dem Fuß des Trägers formt. Anschließend wird die Zwischensohle an den Rahmen genäht und dann Laufsohle und Absatz aufgebaut. Die Laufsohle wird mit bis zu 168 Messingstiften versehen, die alle von Hand in die Sohle geschlagen werden.
Bis zu 20 Minuten poliert der Finishmeister an den Schuhen, bis sie auf Hochglanz sind.
Neben italienischen und französischen Kalbledern verarbeitet Dinkelacker auch das berühmte Cordovan-Leder. Als eine der wenigen Schuhmanufakturen in Europa wird Dinkelacker von der Gerberei Horween in Chicago mit diesem Pferdeleder beliefert. Cordovan besticht durch seine wunderschöne Patina, den fast metallischen Glanz und hervorragenden Trageeigenschaften.
Für die Sohlen werden ausschließlich grubengegerbte Ledersohlen verwendet, wie Sie beispielsweise die Lederfabrik Rendenbach herstellt. Diese Sohlen werden noch 9 Monate in reiner Eichenlohe gegerbt. Nach diesem Verfahren gegerbte Ledersohlen bestechen durch ihre enorme Haltbarkeit bei gleichzeitiger Wasserresistenz.
Speziell für Dinkelacker angefertigte Messingstifte und Messingplatten verzieren und verstärken gleichzeitig die Laufsohlen der Dinkelacker Schuhe.
Dinkelacker bietet seinen Kunden die Auswahl aus 11 verschiedenen Leistenformen. Die Kollektion umfasst rund 150 Varianten.
Vom klassischen Budapester mit der typischen hohen Spitze bis hin zu eleganten englischen und italienischen Optiken bietet die Dinkelacker Kollektion alles was Mann im klassischen Herrenschuhbereich benötigt. Einzelne Modelle der Kollektion werden seit Jahrzehnten gefertigt.
So ist man bei Dinkelacker besonders stolz auf das Modell Rio, ein klassischer Budapester mit einer dreifachen Ledersohle und eingelassener Messingspitze, ein Schuh, der seit über 60 Jahren unverändert gefertigt wird. Ebenso bekannt ist Dinkelacker für das Modell Buda, ein Schuh mit für Ungarn typischen Zopfrahmen.